Montag, 3. September 2012

Neues aus Schweden

Copyright: Oetinger Verlag
Nach vielen Jahren gibt es im Januar 2013 endlich einen neuen Band aus der "Petterson und Findus"-Reihe von Sven Nordqvist. "Findus zieht um" erschien in Schweden bereits im August. Bei uns müssen sich die Kinder noch gedulden, dafür kommt zur selben Zeit wie die Buchausgabe auch das Hörspiel auf den Markt.
Mich wundert etwas, dass der Oetinger Verlag, wo die "Petterson und Findus"-Reihe erscheint, nicht die Veröffentlichung im Dezember anstrebt. Ich wüsste so drei oder vier Kinder, die sich das bestimmt vom Weihnachtsmann oder dem Christkind wünschen würden. Vielleicht wird es ja doch noch früher veröffentlicht.

SUB schrumpft

Copyright: dtv
 Finally - ich komme in diesem Jahr mit meinem Stapel ungelesener Bücher (SUB) gut voran. Momentan lese ich zwei Bücher.
"Verachtung" von Jussi Adler-Olsen - den vierten Band aus der Carl Morck Reihe. Ich liebe die Charaktere und Adler-Olsens Schreibstil ist einfach fesselnd.

Fesselnd soll auch die Geschichte von Ana und Christian aus "50 Shades of Grey" von E.L. James sein. 100 Seiten gelesen, bislang noch nichts fesselndes gefunden, weder die Charaktere, noch der Schreibstil, noch der Inhalt. Mal schauen, ob mich noch irgendwas packt. Bislang spricht nur die Covergestaltung für die Trilogie und die ist bei der englischen (bzw. amerikanischen) Ausgabe einfach besser gelungen.


Copyright: Vintage Publishing




Samstag, 25. August 2012

"Personenschaden - Schwarz ermittelt" von Peter Probst

Copyright: dtv, 2011
Ein Selbstmord, den Schwarz miterlebte, lässt ihn nicht los. Noch Jahre später beschäftigt ihn der Fall. Kurzerhand entschließt er sich, einem bloßen Gefühl nachzugehen und besucht den Ort (Bahngleise in München), an dem damals alles passierte. Hier findet er Drohungen, die sich gegen dem Fahrer des Güterzuges richten, der damals am Selbstmord beteiligt war. Er besucht den Lokführer und ist auch schon in einem Geflecht aus Lügen, Schmerz, Hass und Rachegelüsten, das nur auf den ersten Blick den Stempel der Neonazis trägt. Schwarz muss sein ganzes Talent als Ermittler aufbringen, um aufzuklären, wer hier dem Lokführer an den Kragen will, denn dieser Jemand schreckt auf seinem Weg zu endgültigen Tat auch nicht davor zurück, Unbeteiligte zu töten...
Dieses Buch ist das erste, das ich von Peter Probst gelesen habe und ich bin restlos begeistert. Sein Ermittler Schwarz ist ein Münchner Brummbär, wie er im Buche steht, hat aber ein großes Herz und das macht ihn sympathisch. Sein Gespür bringt ihn immer wieder auf die richtige Spur. Dazu kommt, dass Probst mich mit detaillierten Beschreibungen Münchens und seiner Umgebung direkt in den Roman gerissen hat, weil ich viele der Orte kenne und mir die Handlungsorte so noch lebendiger vors innere Auge holen kann.
Mit seinen kurzen Kapiteln treibt er die Handlung schnell voran und man will immer noch ein Kapitel lesen und wissen, wie es weitergeht. Er verliert sich auch nicht in endlosen Beschreibungen von zwischenmenschlichen Problemen, sondern findet genau die richtige Balance, so dass man nicht nur an der vordergründigen Kriminalgeschichte, sondern auch an den Befindlichkeiten der Charaktere interessiert bleibt.
Ein echtes Kleinod und absolut zu empfehlen.
10 von 10 Punkten

Titel: Personenschaden
Autor: Peter Probst
ISBN: 9783423212649
Seitenanzahl: 240
Verlag: dtv

Sonntag, 15. Juli 2012

Was soll der Hype?

Shades of Grey / Copyright: Goldmann Verlag
Seit Wochen, Monaten fast lese ich immer wieder, wie toll "Shades of Grey" von E.L. James sein soll.
Ich hätte mir das Buch wahrscheinlich auch längst besorgt, würde mich die Marketingstrategie nicht so abschrecken.
Mal ist es die erwachsenere Version von Twilight's Bella und Edward. Danach die härtere Variante von Sex and the City.
Mal ehrlich, entweder ist es so schlecht, dass die Verlagsleute sich dieser miesen Vermarktungsstrategien bedienen müssen, oder es ist wirklich gut, dann braucht es eben diese Strategien aber doch eigentlich nicht, oder?

Mich persönlich schreckt so etwas immer ziemlich ab. Ich lass mal noch etwas Zeit verstreichen, vielleicht packt mich dann ja auch das "Shades of Grey"-Fieber.

Mittwoch, 11. Januar 2012

"Sadakos Kraniche" von Judith Loske

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Sadako, einem Mädchen aus Hiroshima, das durch den nuklearen Regen krank geworden ist. Einer alten japanischen Legende nach, wird demjenigen, der 1.000 Origami-Kraniche faltet eine Wunsch gewährt. Als Sadako von dieser Legende erfährt, beginnt sie die Kraniche zu falten und wünscht sich dabei wieder gesund zu werden...
Dies ist nun ein Buch, das ich weniger den Kindern, als vielmehr den Eltern ans Herz legen möchte. Die Geschichte ist altbekannt und selbst mittlerweile zu einer Legende geworden, ebenso wie der traurige Ausgang. Das Buch hat mich wirklich zum Weinen gebracht.
Für Kinder ist dies doch hart zu verkraften, wenngleich Judith Loske durch die Erzählperspektive der Katze einiges an Sanftheit aus der doch harten Geschichte holt.
Die Bilder und die Geschichte sind aber wundervoll geschrieben und behandeln ein sehr wichtiges Thema.
Deshalb gibt es von mir 10 von 10 Punkten für diese herausragende Geschichte.

Titel: Sadakos Kraniche
Autorin / Zeichnerin: Judith Loske
ISBN: 9783865661388
Seitenzahl: 40 Seiten
Verlag und Copyright Cover: Michael Neugebauer Edition

Dienstag, 10. Januar 2012

"Das Leben ist eine Öko-Baustelle: Mein Versuch, ökologisch bewusst zu leben" von Christiane Paul und Peter Unfried


"Das Leben ist eine ÖKO Baustelle", na das klingt ja nach nem "Klassebuch" habe ich hämisch gedacht. Dann las ich die ersten Seiten und war sofort drin. Jede einzelne Zeile strotze vor Idealismus und Einsatz. Eine Frau mit einer Stimme, die etwas bewegen will. Mitreißend geschrieben, gut recherchiert. Mit selbstironischem Witz geschrieben, ist dieses Buch keine einzige Minute lang langweilig.
Ihr Engagement für die Sache nehme ich Frau Paul auch komplett ab und das ist bei diesen Themen eigentlich immer selten.
Nachdem ich die letzte Seite gelesen habe, stehe ich aus dem Bett auf und gehe zu meiner Steckdose, wo ich sämtliche Geräte komplett ausstecke, um schon mal den ersten Schritt zu gehen.
Ich werde mich auch weiterhin mit diesem Thema beschäftigen und so muss ich Christiane Paul nicht nur für Lesevergnügen, sondern auch für das erneute Aufzeigen von mir schon bekannten Themen danken.
Ein tolles Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann.
10 von 10 Punkten

Titel: Das Leben ist eine Öko-Baustelle: Mein Versuch, ökologisch bewusst zu leben
Autor: Christiane Paul mit Peter Unfried
Seitenanzahl: 288 Seiten
ISBN: 978 - 3453280212
Verlag: Ludwig Verlag
Copyright Cover: Ludwig Verlag

"Herr Hansen hat eine Idee" von Michael Engler mit Zeichnungen von Feridun Oral

Herr Hansen, der Hase, verbringt einen Tag im Sonnenschein auf der schönen Wiese und genießt das Leben, als er von einem Hund aufgeschreckt, vertrieben und bis zu seinem Bau gejagt wird. Auf seine Frage, warum er das getan habe, erwidert er, dass es keinen Platz für Angsthasen auf der Wiese gibt. Nachdem ihm das immer wieder passiert hat er eine gute Idee...
Mit viel Liebe wird von Michael Engler eine Geschichte über den Mut zur Veränderung erzählt, die mit den kindgerechten Zeichnungen von Feridun Oral noch unterstützt werden.
Die Botschaft ist so einfach, wie wundervoll: Ändere, was du ändern kannst!
Eine Geschichte, die Kinder sehr gut unterhalten wird, für meinen Bedarf hätten die schönen Zeichnungen allerdings noch etwas fröhlichere Farben vertragen.
8 von 10 Punkten.

Titel: Herr Hansen hat eine Idee
Autor: Michael Engler
Zeichner: Feridun Oral
Seitenanzahl: 32 Seiten
ISBN: 9783865661432
Verlag und Copyright Cover: Michael Neugebauer Edition

Montag, 9. Januar 2012

"Letzter Gruss" von James Patterson und Liza Marklund gelesen von Claudia Michelsen und Sylvester Groth


Europa wird vom den Postcard-Killers heimgesucht. Ein Pärchen, das andere Pärchen in eine erotische Falle lockt, sie bestialisch tötet, um sie dann wie ein Gemälde drapiert zurückzulassen. Vor jedem Mord bekommen berichtende Journalisten Postkarten aus dem neuen Tatort. Jacob Canon, ein Cop aus New York jagt das Pärchen aus persönlichen Gründen, denn sie haben in Rom seine Tochter und ihren Verlobten getötet. Gemeinsam mit der schwedischen Journalistin Dessie kommt er der teuflischen Wahrheit auf die Schliche. Können die beiden die Killer zur Strecke bringen oder werden sie selbst zu ihrem Opfer?

Von zwei großen Krimiautoren hätte ich mir eigentlich mehr erwartet. Ich finde es schön, dass sie eine gemeinsame Sprache gefunden haben, obwohl sie ihre Teile jeweils unabhängig voneinander schrieben. Leider will die richtige Spannung hier nicht aufkommen, was vielleicht der Kürzung zuzuschreiben ist.
Die Sprache ist bildhaft und plastisch, erregt jedoch auch in den Tötungssequenzen keinen Ekel sondern lediglich kurze Schauer, gefolgt von Langeweile.
Leider bleibt es aber dabei, dass die Geschichte selbst ihre Längen hat und das Ergebnis am Ende wild zusammengezimmert wirkt.
Positiv hervorzuheben sind die beiden Sprecher, die es schaffen, dem Roman Atmosphäre zu geben.
4 von 10 Punkten für dieses Hörbuch.

Titel: Letzter Gruss
Autoren: Liza Marklund und James Patterson
Sprecher: Claudia Michelsen und Sylvester Groth
Format: CD (4 CDs, gekürzte Lesung)
ISBN: 9783837103045
Verlag: Random House Audio
Copyright Cover: Random House Audio

Montag, 2. Januar 2012

"Moonshine-Stadt der Dunkelheit" von Alaya Johnson

Bevor ich anfange, Euch vom Inhalt des Buches zu erzählen, lasst mich kurz erwähnen, dass „Moonlight-Stadt der Dunkelheit“ von Alaya Johnson auch haptisch ein Vergnügen ist. Der Einband enthält Prägungen und Veredelungen durch Silberfoliendruck. Wundervolle Aufmachung.
Zum Inhalt…
Zephyr Hollis ist die Tochter des berühmten Vampirjägers John Hollis. Nachdem sie eine Zeit lang mit ihm und der Vampirjägerbande Defenders auf Jagd war, widmet sie sich heute der guten Sache. Im prohibitionsgebeutelten New York der goldenen Zwanziger versucht sie den Anderen, zu denen neben Vampiren auch Feen, Seher und weitere mystische Gestalten zählen, zu Recht zu verhelfen. Sie will die Menschen davon überzeugen, dass die Anderen auf einer Stufe mit ihnen stehen. Um die Anderen vorzubereiten unterrichtet sie Abendkurse in Recht, Etikette und anderen Fächern. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie den eleganten Amir kennenlernt, der ihr viel Geld anbietet, wenn sie ihm hilft den Gangsterboss von New York zu stellen, der nebenbei bemerkt ein Vampir ist. Fasziniert von dem Angebot, dem Geld und vor allem von Amir, willigt Zephyr ein und findet sich schon bald in einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel wieder. Unfähig zu sagen, wem sie vertrauen kann und wer sie betrügen wird. Als Amirs Kräfte schwinden kommt es in den Tunneln von New York zu einem mörderischen Showdown. Wer wird überleben und gibt es eine Zukunft für Zephyr und den Dschinn Amir?
In „Moonlight-Stadt der Dunkelheit“ findet Alaya Johnson noch einmal einen neuen Dreh der Vampirgeschichte. Wenn man „Moonligt“ auch als Vampirgeschichte bezeichnen muss, stehen im Mittelpunkt weniger die Blutsauger als eine junge Frau voller Ideale und ein Dschinn, der nicht so ganz in die moderne Welt passen will. Die Liebesszenen sind spärlich gesät was es auch für Jungs zu einem Lesevergnügen machen kann. Die Charaktere sind fein ausgearbeitet und in unaufdringlicher Weise erfährt man immer wieder neue (und oft wichtige) Dinge über die Figuren.
Johnson hat ein Gefühl für die leise, elegante Schreibweise und dies spiegelt sich sogar in den Actionsequenzen wieder und verleiht auch diesen einen ganz neuen Geschmack.
Im Englischen ist bereits ein Nachfolgeroman („Wicked City“) erschienen, ob und wann dieser in Deutschland erscheinen wird konnte ich leider nicht herausfinden. Es würde mich aber sehr freuen, wenn diese erfrischende Idee fortgesetzt werden würde.
Titel: Moonlight-Stadt der Dunkelheit
Autor: Alaya Johnson
Seitenanzahl: 432 Seiten
ISBN: 978-3426507162
Verlag: Knaur Taschenbuch
Copyright Cover: Knaur Taschenbuch

Sonntag, 1. Januar 2012

"Freak Show" von James St. James

Nachdem ich sein Buch „Disco Bloodbath: A fabulous but true tale of murder in Clubland“ sehr geliebt habe, war es klar, dass ich auch sein Buch „Freak Show“ lesen musste. Unklar war mir allerdings, was die Geschichte über die Probleme einer Teenager-Drag Queen mit mir machen würde, aber dazu später mehr…
James St. James beschreibt in dieser Geschichte das Leben eines Jungen, der an seiner Schule wegen seiner sexuellen Orientierung – ja, er ist schwul – und seiner Vorliebe für Frauenkleider, die er nicht nur trägt, sondern mit Flitter und Glitter noch fabelhafter macht, schikaniert wird. Für pubertierende Teenager ist diese Kombination etwas so viel und so endet Billy Bloom (so der wundervolle Name der Hauptfigur) nach einem hassbedingten Übergriff (in Amerika so treffend als „Gay-Bashing“ bezeichnet) im Koma. Doch er geht aus dieser schrecklichen Situation gestärkt hervor und beginnt für sich und seinen Lebensstil einzutreten und zu sich zu stehen, mit allen Konsequenzen. Das Ende des Romans ist versöhnlicher als die Geschichte, aber nicht zu außergewöhnlich. Mich hat das Buch berührt, weil es in unverblümter Weise den Blick auf ein sehr ernstes Thema lenkt. Schade, dass es diese Geschichte nicht in der deutschen Übersetzung gibt, jedoch ist die englische Version leicht verständlich, wenngleich Blooms Gedankenwelt genauso verwirrend sein kann, wie die eigene. Für mich war es quasi eine Aufforderung, die innere Drag Queen zu befreien. Nein, nicht im wahrsten Sinne des Wortes, aber jeder Mensch hat doch eine kreativ-extrovertierte Seite an sich, egal wie sehr er oder sie sie auch versteckt. Ich war zu Weihnachten beispielsweise so inspiriert, dass ich zu einer Theateraufführung mit Geschenkbändern im Haar und Engelshaar um den Hals gegangen bin. Befreit Eure Kreativität! Dieses Buch hilft dabei, meine Hochachtung vor der fabulösen Wortgewalt von James St. James (Exkurs: St. James war ein Original Club Kid – schlagt das doch mal nach)
Titel: Freak Show
Autor: James St. James
Verlag: 
Dutton Juvenile Publishing
Copyright: Dutton Juvenile Publishing
ISBN: 0142412317
Seitenanzahl: 304 Seiten

Freitag, 23. Dezember 2011

Adventskalender Posting Probleme

Liebe Leser, leider habe ich momentan Probleme damit, die Türchen online zu kriegen. Hatte alles eingestellt, wurde aber nicht ausgelöst :-(


Ich geb Bescheid, wenn es wieder geht.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - Tag 6 - "Skulduggery Pleasant-Rebellion der Restanten" von Derek Landy


Die Totenbeschwörer möchten mehr über die Zukunft von Walküre Unruh erfahren, deshalb setzen sie ihren Restanten frei. Dieser soll in einen Sensitiven fahren und einen Blick in Walküres Zukunft werfen. Was der Restant dort sieht, bringt ihn dazu zu fliehen und seine Brüder und Schwestern aus dem Hotel Mitternacht zu befreien. Gemeinsam marschieren sie auf Dublin zu und hinterlassen dabei eine Spur von Chaos und Verwüstung. Sie suchen nach ihrer Retterin Darquise, die die Welt zerstören soll. Alle Magier fürchten die Restanten und vor allem Darquise, denn keiner weiß, wer sie ist, außer Walküre Unruh, denn sie ist Darquise. Walküre will die Restanten aber nicht retten und die Welt auch nicht zerstören, deshalb macht sie sich allein auf, um etwas gegen ihr Schicksal zu tun. Nicht einmal den Skelettdetektiv Skulduggery Pleasant weiht sie ein. Doch kann Walküre ihr Schicksal überlisten? Kann sie, gemeinsam mit Skulduggery und den Magiern, die noch nicht besessen sind, Dublin retten und die Restanten wieder einfangen?
Derek Landy kann auch mit seinem fünften Band der "Skulduggery Pleasant"-Reihe auf ganzer Linie überzeugen. Für Neueinsteiger ist dieser Roman allerdings nur bedingt geeignet, da doch recht viel Bezug auf die vorangegangenen Bücher genommen wird.
Landy's Sprache ist facettenreich und voller Fantasie. Mit Skulduggery Pleasant hat er einen Helden geschaffen, der eigentlich ein Antiheld und dennoch so sympathisch gezeichnet ist, dass man förmlich danach lechzt, mit ihm ein neues Abenteuer zu erleben. Das Besondere an diesem Buch, ist die Sorgfalt mit der jede einzelne Figur beschrieben ist; dies zieht sich auch durch die vorherigen Bände, in denen man die Charaktere bereits etwas besser kennen lernen konnte. Einziges Manko: es gibt zwei, drei Szenen, die ich einem sehr jungen Kind nicht empfehlen würde, da hat es selbst mich als Erwachsene geschüttelt (überspringt die Operation!). Das Buch bekommt jedoch trotzdem für Originalität und Liebe zum Detail 9 von 10 Punkten
Titel: Skulduggery Pleasant-Rebellion der Restanten
Autor: Derel Landy
Seitenanzahl: 512 Seiten
ISBN: 978-3785571309
Verlag: Loewe Verlag
Copyright Cover: Loewe Verlag

Sonntag, 4. Dezember 2011

"Seltsame Vögel fliegen vorbei" von Keto von Waberer

So seltsam wie der Titel, so seltsam ist auch das Buch. Keto von Waberer gibt uns einen Einblick in ihre Kindheit. Dies tut sie jedoch nicht in zusammenhängender Erzählweise, vielmehr entführt sie uns in kurzen kurzweiligen Episoden in immer neue Zeitabschnitte.
Einen durchlaufenden roten Faden gibt es nur in sofern, als es Keto von Waberers Leben ist. Das ist aber das erste Mal, dass mich dies beim Lesen nicht gestört hat.
Die Sprache ist blumig und zu den richtigen Zeiten mit einer ordentlichen Prise Leichtigkeit gewürzt, trotzdem setzt sie die Pointen bissig und punktgenau.
Ein Buch, das mir viel Freude beim Lesen bereitet hat, das ich jedoch, so muss ich gestehen, schon nach einer Woche nicht mehr wirklich auf dem Schirm habe. Deshalb bekommt das Buch 5 von 10 Punkten von mir.

Titel: Seltsame Vögel fliegen vorbei
Autor: Keto von Waberer
Seitenanzahl: 224 Seiten
ISBN: 978 - 3827009951
Verlag: Berlin Verlag
Copyright Cover: Berlin Verlag

Samstag, 3. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - Tag 3 - "War's das? Erinnerungen" von Peter Weck


Der populäre Fernseh- und Bühnenstar blickt berührend ehrlich, selbstironisch und anekdotenreich auf sein Leben zurück. "War's das?" ist Bilanz und Einblick in ein einzigartiges Künstlerleben und packendes Zeitzeugnis in einem. Der nach wie vor aktive Meister des charmanten Understatements hält einzigartige Momente aus Film und Theater fest und fängt spannende Vorgänge hinter den Kulissen ein.
Es ist nun schon viel zu lange her, dass ich dieses Buch angefangen habe. Eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen, aber in diesem Fall ein überaus tolles und überzeugendes. Das ich fast ein Jahr gebraucht habe, um dieses Buch zu Ende zu lesen, liegt mitnichten an einer schlechten Qualität - diese ist nämlich ausgezeichnet - sondern vielmehr daran, dass ich mir bei jeder Seite gewünscht habe, das Ende möge noch viele Seiten in der Zukunft liegen.
Autobiographien finde ich eigentlich immer etwas schwierig. Dieses Buch jedoch habe ich auf jeder Seite geliebt. Peter Weck ist im richtigen Leben ebenso liebenswert, wie in seinem Buch. Der Wiener Schmäh, der ihm im Gegenüberstehen, genau wie der Schalk aus den Augen blitzt, ist in jeden Satz spürbar. Auch die diplomatische Art, die ich in Interviews immer sehr bewundert habe, schafft er an den Leser zu bringen. Egal wie bös er manchmal über seine Kollegen spricht, wahrlich böse sein, kann man ihm nicht. Vom Sprachstil her ist diese Autobiographie auch einmal etwas anderes, denn sie ist wie das gesprochene Wort. Mit jedem Satz hört ich in meinem Kopf das angenehme Timbre Wecks mit seinem unvergleichlichen Dialekt.
Ein Erfolg auf ganzer Linie, der nicht nur Einblick in Wecks Leben gibt, sondern auch eine Verneigung vor der Theater-, TV- und Filmriege um ihn herum.
Ein Geschenktipp für dieses Weihnachtsfest und ein dringender Tipp fürs eigene Bücherregal.
10 von 10 Punkten.

Titel: War's das? Erinnerungen
Autor: Peter Weck
Seitenanzahl: 344 Seiten
ISBN: 978 - 385002721X
Verlag: Amalthea
Copyright Cover: Amalthea

Freitag, 2. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - Tag 2 - "Never Knowing / Endlose Angst" von Chevy Stevens

Kurz vor ihrer Hochzeit will die junge Mutter Sarah, ihrer Vergangenheit auf die Spur kommen. Sie ist als Kind adoptiert worden und sucht nun nach ihren leiblichen Eltern. Was als positive Erfahrung geplant war, wurde der Anfang der schlimmsten Phase in ihrem Leben. Sarah muss sich mit dem Gedanken abfinden, dass ihre leibliche Mutter nichts mit ihr zu tun haben möchte, weil sie das Produkt einer Vergewaltigung ist, und ihr Vater ist ein gefürchteter Serienkiller, der jeden Sommer auf die Jagd geht. Nun muss sich Sarah nicht nur an die neuen Umstände gewöhnen, sondern sich auch fragen, wieviel sie mit ihrem leiblichen Vater gemeinsam hat und was passiert, wenn er an ihrem Leben teilnehmen möchte...wird ihr Wunsch nach Wahrheit ihre Familie und ihr Leben für immer zerstören?

Chevy Stevens' erstes Buch habe ich nicht gelesen. Nach diesem Buch weiß ich aber, dass ich dies noch nachholen werde. Sie hat eine sehr dichte Familiengeschichte geschrieben, in welcher der Serienkiller-Thrill nicht im Vordergrund steht, wenn er auch die Basis der Geschichte ist. Der Leser begleitet Sarah auf der Suche nach ihrer Identität. Die Gefahr und die Sorge um ihre Familie machen sie stark und versetzen sie in die Lage, die Dinge klarer zu sehen. Als Leser sieht man selbst aber trotzdem schon viel klarer als sie und der Ausgang der Geschichte ist ab der Hälfte des Buches schon offensichtlich. Eigentlich schade, denn die Schreibweise des Buches ist wirklich fesselnd und so geschrieben, dass die Handlung immer weiter vorangetrieben wird und das ohne, dass es einem langweilig wird. Für mich war es trotz meines Wissens um das Ende, ein wahres Vergnügen, so dass ich es bis zur letzen Seite gelesen habe.
Schön ist, dass man durch die Erzählweise mit der Hauptfigur mitfühlen kann und dies ist vor allem für die zwischenmenschlichen Töne sehr wichtig.
7 von 10 Punkten für diesen Familienthriller.

Titel: Never Knowing - Endlose Angst
Autor: Chevy Stevens
Seitenanzahl: 496 Seiten
ISBN: 978-3596192748
Verlag: Fischer Verlage
Copyright Cover: Fischer Verlage

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Adventskalender 2011 - Tag 1 - "Der Mond ist unsere Sonne" von Nuran David Calis


Im diesjährigen Adventskalender stelle ich Euch mal ein weihnachtliches Buch, mal einen Geschenktipp zum Fest vor. Den Beginn macht am 01. Dezember Nuran David Calis mit seinem Debütroman "Der Mond ist unsere Sonne".
Alen ist 19, als sein Leben eine einschlagende Wendung nimmt. Seine Freundin verlässt ihn, nicht weil sie ihn nicht mehr liebt, sondern weil sie sich selbst verwirklichen muss. Sein Cousin stirbt, sein bester Freund wandert in den Knast und Alen begibt sich mit seinem Onkel in das Heimatland seines Vaters, um dort dessen Asche zu verstreuen und seine Wurzeln zu finden...
So kann man kurz den Inhalt von Nuran David Calis’ Erstlingsroman "Der Mond ist unsere Sonne" beschreiben. Natürlich gibt es noch sehr viel mehr Verwicklungen, Armut, Drogen, Mord, Sex und Verzweiflung. Der Roman hat damit alles, was ein gutes Buch braucht. Seine kurzen Sätze lassen auch nicht so schnell Langeweile aufkommen und dennoch kann ich mich der allgemeinen Meinung der deutschen Kritiker, die in diesem Roman einen herausragenden Blick auf das aufgewühlte junge Deutschland sehen, das oft mit einem Migrationshintergrund behaftet ist, nicht anschließen. Seine Sprache nennen sie wild, leidenschaftlich und authentisch. Authentisch vielleicht noch – doch selbst da bin ich mir nicht sicher, da in dem Autor selbst nicht mehr der Bielefelder "Vorstadtrüpel" steckt, auch wenn er dies immer wieder beteuert. Der "Rüpel" ist nun wohlerzogen. Ist es dann also noch authentisch, wenn man über viele Sätze hinweg nur "Fick Dich..." findet? Mich hat es jedenfalls nicht überzeugt. Jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Es spiegelt aber sehr gut den Zeitgeist wieder, die Atmosphäre in den Vorstadtvierteln, die sich mehr und mehr zu Ghettos entwickeln. Diese Entwicklung kann das Buch wahrscheinlich nicht aufhalten, aber Calis gibt durchaus neue Denkanstöße und ich finde dafür sollte man den Hut vor ihm ziehen.
Man fühlt mit Alen mit und die Einarbeitung von Songtexten bringt einen noch dichter ran an diesen jungen Mann.
6 von 10 Punkten.
Titel: Der Mond ist unsere Sonne
Autor: Nuran David Calis
Seitenanzahl: 205
ISBN: 9783100102362
Verlag: S. Fischer
Copyright Cover: S. Fischer Verlag