Sonntag, 7. Juli 2013

"Hemmersmoor" von Stefan Kiesbye

Copyright Bild: Klett-Cott/Tropen
Ich gestehe, dass ich dieses Buch nur wegen seinem Cover angefordert habe. Das Licht, das durch den finsteren Wald scheint - geheimnisvoll, hoffnungsvoll und unheilverkündend zur gleichen Zeit; all das hat mich gereizt. Von Stefan Kiesbye hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehört, doch schon nach den ersten zehn Seiten, war ich gefangen in einer Welt, die mich zu den dunkelsten Abgründen der menschlichen Seele führt...
Hemmersmoor ist ein kleiner Ort, vielmehr ein Dorf im Norden Deutschlands. Hier wachsen die Charaktere des Romans auf und erleben eine schreckliche Begebenheit nach der nächsten. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht preisgeben, da ich, entgegen vieler anderer Bücher, die ich gelesen und besprochen habe, es bei diesem Werk für äußerst wichtig erachte, dass man sich selbst durch Hemmersmoor "arbeitet".
"Hemmersmoor ist der Eingang zur Hölle", lässt Kiesbye eine seiner Figuren sagen und man fühlt sich als Leser wahrhaft in der Hölle aus Gewalt, Schmerz, Missbrauch, Inzest, Teufel, Hexen und Tod.
Dem Autor gelingt es dabei, trotz aller Grausamkeit den Personen etwas Unschuldiges anzuheften, das mich mitfiebern ließ.
Der Roman ist in Episoden aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, die in ihrer Gesamtheit das düstere und trostlose Bild eines Dorfes im Moor ergibt.
Ein Schauerroman, der seinen Namen verdient. Ohne große Splatterszenen, rührt Kiesbye die leisen Töne an, die lauter sein können als jede Explosion.
10 von 10 Punkten

Titel: Hemmersmoor
Autor: Stefan Kiesbye
ISBN: 9783608502084
Verlag: Klett Cotta Verlag / Tropen

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