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Hemmersmoor ist ein kleiner Ort, vielmehr ein Dorf im Norden Deutschlands. Hier wachsen die Charaktere des Romans auf und erleben eine schreckliche Begebenheit nach der nächsten. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht preisgeben, da ich, entgegen vieler anderer Bücher, die ich gelesen und besprochen habe, es bei diesem Werk für äußerst wichtig erachte, dass man sich selbst durch Hemmersmoor "arbeitet".
"Hemmersmoor ist der Eingang zur Hölle", lässt Kiesbye eine seiner Figuren sagen und man fühlt sich als Leser wahrhaft in der Hölle aus Gewalt, Schmerz, Missbrauch, Inzest, Teufel, Hexen und Tod.
Dem Autor gelingt es dabei, trotz aller Grausamkeit den Personen etwas Unschuldiges anzuheften, das mich mitfiebern ließ.
Der Roman ist in Episoden aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, die in ihrer Gesamtheit das düstere und trostlose Bild eines Dorfes im Moor ergibt.
Ein Schauerroman, der seinen Namen verdient. Ohne große Splatterszenen, rührt Kiesbye die leisen Töne an, die lauter sein können als jede Explosion.
10 von 10 Punkten
Titel: Hemmersmoor
Autor: Stefan Kiesbye
ISBN: 9783608502084
Verlag: Klett Cotta Verlag / Tropen