Sonntag, 7. Juli 2013

"Hemmersmoor" von Stefan Kiesbye

Copyright Bild: Klett-Cott/Tropen
Ich gestehe, dass ich dieses Buch nur wegen seinem Cover angefordert habe. Das Licht, das durch den finsteren Wald scheint - geheimnisvoll, hoffnungsvoll und unheilverkündend zur gleichen Zeit; all das hat mich gereizt. Von Stefan Kiesbye hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehört, doch schon nach den ersten zehn Seiten, war ich gefangen in einer Welt, die mich zu den dunkelsten Abgründen der menschlichen Seele führt...
Hemmersmoor ist ein kleiner Ort, vielmehr ein Dorf im Norden Deutschlands. Hier wachsen die Charaktere des Romans auf und erleben eine schreckliche Begebenheit nach der nächsten. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht preisgeben, da ich, entgegen vieler anderer Bücher, die ich gelesen und besprochen habe, es bei diesem Werk für äußerst wichtig erachte, dass man sich selbst durch Hemmersmoor "arbeitet".
"Hemmersmoor ist der Eingang zur Hölle", lässt Kiesbye eine seiner Figuren sagen und man fühlt sich als Leser wahrhaft in der Hölle aus Gewalt, Schmerz, Missbrauch, Inzest, Teufel, Hexen und Tod.
Dem Autor gelingt es dabei, trotz aller Grausamkeit den Personen etwas Unschuldiges anzuheften, das mich mitfiebern ließ.
Der Roman ist in Episoden aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, die in ihrer Gesamtheit das düstere und trostlose Bild eines Dorfes im Moor ergibt.
Ein Schauerroman, der seinen Namen verdient. Ohne große Splatterszenen, rührt Kiesbye die leisen Töne an, die lauter sein können als jede Explosion.
10 von 10 Punkten

Titel: Hemmersmoor
Autor: Stefan Kiesbye
ISBN: 9783608502084
Verlag: Klett Cotta Verlag / Tropen

Montag, 24. Juni 2013

"Der weiße Garten" von Rosemary Harris

Copyright: Thiele Verlag
Paula Holliday hat sich ihren Traum verwirklicht und das Geld aus ihrem vorherigen Beruf beim Fernsehen in eine eigene Gartenbaufirma gesteckt. Nun wohnt sie im kleinen und verschlafenen Springfield, Connecticut und hangelt sich von einem kleinen Auftrag zum nächsten. Wie ein Glücksgriff erscheint ihr der Auftrag, die Gartenanlage von Halcyon Manor wieder in altem Glanz strahlen zu lassen. Mit Freude und Elan stürzt sich Paula in ihre neue Aufgabe und gräbt schon am ersten Tag die mumifizierte Leiche eines Babys aus. Als dann auch noch einer ihrer Mitstreiter mit einem Gartenmesser im Rücken auftaucht, ist für Paula klar, dass Springfield doch nicht so beschaulich ist, wie es den Anschein hat und dass ihr Recherchetalent für die Polizei des Ortes eine echte Bereicherung ist...
Ich gebe es ganz offen zu: Das Cover des Buches hat mich ein wenig abgeschreckt. Ein Gartenkrimi, der mit einem tiefen Dekollete beworben werden muss - "Sex sells" und so? Na, ich weiß nicht und trotzdem tauchte ich ein, in Paulas Welt aus Erde, kriminalistischem Gespür, romantischen Verflechtungen und viel Humor. Die Schreibweise reißt einen mit und die kurzen Kapitel machen es leicht, das Buch auch auf kurzen Fahrten ins Büro zu genießen, wenngleich man dann mit der Spannung bis zur Heimfahrt zu kämpfen hat, denn Rosemary Harris gibt dem Leser keinen ruhigen Moment. Nicht immer sind die Spannungsmomente hier blutverschmiert, sondern werden vielmehr mit viel Humor serviert.
Ein Roman, der mich sowohl durch seine Story, als auch durch Setting und sehr gut ausgearbeitete Charaktere überzeugen konnte.
Der Nachfolgeroman ist schon geordert!

10 von 10 Punkten

Titel: Der weiße Garten - Ein Gartenkrimi
Autorin: Rosemary Harris
ISBN: 9783851791594
Seiten: 288
Verlag: Thiele Verlag

Sonntag, 23. Juni 2013

"The Mortal Instruments-City of Bones" von Cassandra Clare

Copyright: Simon & Schuster, New York
Clary Fray und ihr Freund Simon sind normale Teenager in New York, die eines Abends in den falschen Club marschieren.Clary sieht dort etwas, dass sie nicht sehen sollte oder dürfte, weil es vor den Menschen verborgen ist: Die Tötung eines Dämonen durch die Shadowhunter...Wieso kann Clary die Schattenwelt sehen? Wer ist sie wirklich?
Dieser eine Abend soll ihr restliches Leben verändern. Als ihre Mutter verschwindet und sie in ihrer Wohnung von einem Dämon angegriffen wird, ist es der gutaussehende Shadowhunter Jace, der ihr das Leben rettet und sie mit ins Institut nimmt, wo sie mehr über die Schattenwelt und ihre Rolle darin lernen soll, als ihr lieb ist...

"City of Bones" wanderte in meine Tasche, weil ich den Trailer zur Buchverfilmung bei YouTube gesehen habe. Für mich war klar, ich will diesen Film sehen. Und gleichzeitig war mir klar, dass ich vorher das Buch lesen will. Kurzerhand habe ich es mir gekauft und es geradezu verschlungen.
Das Erzähltempo ist in den ersten zwei Dritteln atemberaubend rasant; leider verliert es dann an Fahrt und ich habe mich selbst mehrfach dabei ertappt, wie ich einzelne Passagen überspringen wollte, die lediglich zur Ausschmückung dienten. Das Universum, das Cassandra Clare baut ist komplex und auf dunkle Art wunderschön. Die Regeln sind vielen Büchern, die sich um Dämonen, Werwölfe und Vampire drehen, sehr ähnlich und so fühlt man sich, als fantasyerfahrener Leser, schnell in der neuen Umgebung zurecht. Die Charaktere sind leider etwas blutleer, vielleicht wird sich dies bei den Folgeromanen jedoch ändern und man wird dann nicht mehr nur auf der Storyebene, sondern auch auf der emotionalen mitgerissen werden.
Ich persönlich werde mich, nachdem ich noch zwei, drei andere Bücher fertig gelesen habe, sofort an den nächsten Band der "Mortal Instruments"-Reihe machen!

7 von 10 Punkten

Titel: The Mortal Instruments-City of Bones
Autorin: Cassandra Clare
ISBN: 9781416955078
Seitenzahl: 496
Verlag: Margaret K. McElderry Books / Simon & Schuster, New York

Donnerstag, 30. Mai 2013

"Ascheherz" von Nina Blazon

Eine junge Frau läuft vor einem schrecklichen maskierten Mann davon. Sie weiß nicht wer er ist und noch viel weniger weiß sie, wer sie ist, denn Summer (ein Name, den sie angenommen hat) leidet an Gedächtnisverlust.
Von Stadt zu Stadt flüchtet sie zu immer neuen Jobs und Menschen, aus Angst entdeckt und verraten zu werden…doch der geheimnisvolle Verfolger kommt ihr immer näher…

Was nach Psychothriller klingt, ist der wohl ungewöhnlichste Fantasy-Roman, den ich seit langem gelesen habe. „Ascheherz“ von Nina Blazon ist nicht das beste Buch und nicht überragend geschrieben, aber die Geschichte fesselt nach schier endlos erscheinenden ersten 120 Seiten dann doch und lässt einen dann auch nicht wieder los. Was genau das Schicksal von Summer ist und wer hier Freund und Feind ist, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Es gibt Twists mit Twists und zur Garnierung noch ein paar mehr Twists.
Ich hätte gern eine Fortsetzung, allerdings finde ich das Buch hat ein tolles Ende bekommen und so werden wir hiermit wohl eher nicht rechnen können.
6 von 10 Punkten

Titel: Ascheherz
Autorin: Nina Blazon
ISBN: 9783570308233
Seitenzahl: 544 
Verlag: cbt Verlag / Randomhouse